Venezuela bittet UN um Arzneimittelhilfe
Linker Staatschef machte »Wirtschaftskrieg« für die Lage im Land verantwortlich / Sondersitzung der Organisation Amerikanischer Staaten am Dienstag
Caracas. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat die Vereinten Nationen (UN) um Hilfe gegen die Arzneimittelknappheit in seinem Land gebeten. Er habe die für Lateinamerika zuständige Vertreterin des UN-Entwicklungsprogramms, Jessica Faieta, gebeten, das Problem zu regeln, erklärte der Linkspolitiker in einer Fernsehansprache. Die UN wüssten am besten, wie sich die Produktivität der Pharmaindustrie wieder steigern ließe, fügte er hinzu.
Venezuela leidet seit dem Verfall des Ölpreises auf dem Weltmarkt unter einer Wirtschaftskrise, die zu Versorgungsengpässen und Inflation geführt hat. Vor allem Hygieneartikel und Arzneimittel gibt es nicht ausreichend. Seit einigen Tagen ist in dem Erdölland laut einem epd-Bericht auch Benzin knapp.
Der sozialistische Staatschef machte in seiner Ansprache einen von Unternehmern, bürgerlicher Opposition und ausländischen Kräften geführten »Wirtschaftskrieg« für die Lage im Land verantwortlich. Zugleich erklärte Maduro, dass Venezuela trotz aller Probleme im Vergleich zu Nachbarstaaten wie Brasilien und Kolumbien immer noch gut dastehe und im Lebensqualitäts-Index des UN-Entwicklungsprogramms vor diesen liege.
Die Organisation Amerikanischer Staaten wird sich am Dienstag auf einer Sondersitzung mit der Lage in Venezuela beschäftigen, wie die Zeitung »El Universal« in ihrer Onlineausgabe berichtete. 18 lateinamerikanische Staaten haben beantragt, über die Lage in dem südamerikanischen Land zu debattieren. Agenturen/nd
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