Das Ende der Selbstverständlichkeit

Eine Leipziger Buchmesse in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung: Wer waren, sind und werden wir?

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Wäre es um den Rest der Welt so gut bestellt wie um die Leipziger Buchmesse; es gäbe kaum Grund zur Sorge. Leute, die ihrem Erscheinungsbild nach denkbar verschiedene Lebensgeschichten mit sich herumschleppen, schoben sich in friedlicher Eintracht durch die Gänge. Bizarr bunte Fabelwesen, die ihren Weg nach Leipzig aus dem Papier- und Pixelgrund japanischer Mangas angetreten hatten, bevölkerten posierend und knipsend das sonnige Glasfoyer. Stand an Stand die kleinen und großen Auftritte der Träume- und Informationenverkäufer, der religiösen und politischen Missionare, der linken und rechten Medien, der Dienstleister und Neue-Kanäle-Erfinder. In all dem heiteren Trubel fiel es kaum auf, dass einige kleine Verlage diesmal gar nicht nach Leipzig gekommen waren - die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, dass nur noch die Autoren, nicht aber ihre Vermittler an den Ausschüttungen der VG Wort zu beteiligen seien, setzt diesen Häusern zu.

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