Die Deutsch-Türken haben die Wahl
Erdogan hat viele Anhänger in der Bundesrepublik, doch sein Wahlsieg ist keine ausgemachte Sache
Es läuft nicht gut für Erdogan. Die türkische Wirtschaft steckt in einer schweren Krise, die Kurden im Südosten rebellieren und der Krieg in Syrien, den er nach Kräften befeuert hat, verläuft nicht so, wie von ihm erhofft. In dieser angespannten Situation ruft der Autokrat das Volk an die Urnen. Per Referendum soll es ihm eine quasi unbeschränkte Vollmacht erteilen, indem es zustimmt, dass die Türkei in ein Präsidialsystem umgewandelt wird. Wer für Erdogan ist, soll also mit »Evet - Ja« stimmen, wer dagegen ist mit »Hayir - Nein«. Viele fürchten, Erdogan könnte die Wahlergebnisse manipulieren, denn derzeit ist eine Mehrheit für seine Pläne nicht sicher.
Die Eskalation des Streits um Wahlkampfauftritte türkischer Regierungspolitiker in der EU kam ihm deshalb gelegen. Konnte er den Konflikt doch so umdeuten in einen Kulturkampf um die Selbstbehauptung der Türken. Doch der Streit zeigt auch, wie wichtig die Auslandstürken für den Wahlausg...
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