Durchwachsene machtpolitische Perspektiven

Deutschland und die EU wären bei einem harten Brexit mit einigen für ihre ehrgeizige Weltpolitik ungünstigen Konsequenzen konfrontiert

  • Jörg Kronauer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Boris Johnson pokert hoch. Was, wenn die Verhandlungen über den britischen Austritt aus der EU nicht zu einem einvernehmlichen Ergebnis führen? Gar kein Problem, meint der britische Außenminister: Er finde einen ungeregelten Brexit »vollkommen okay«. Allerdings könne er sich kaum vorstellen, dass es dazu komme: »Unsere Freunde und Partner in der EU wollen verzweifelt, dass diese Sache funktioniert.« Hat Johnson recht? Vieles spricht dafür - nicht zuletzt strategisch-militärische Gründe. Denn Deutschland und die EU wären bei einem harten Bruch mit dem Vereinigten Königreich mit einigen für ihre ehrgeizige Weltpolitik ziemlich ungünstigen Konsequenzen konfrontiert.

Die Folgen des britischen Austritts sind in machtpolitischer Perspektive für die Bundesregierung ohnehin durchwachsen. Mit dem Vereinigten Königreich verlässt ein Staat die Union, der sich zwar immer wieder bei deutschen Integrationsplänen quergestellt hat, der aber in mancherl...


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