Das Werk, das bleibt
In Memoriam: Jochanan Trilse-Finkelstein, der die erste Gesamtdarstellung zu Peter Hacks vorlegte
Die BRD war eine fauler, die DDR ein saurer Apfel.« So scherzte einst Peter Hacks, der 1955 von München nach Ostberlin übergesiedelt war. Der Dichter hatte in beide Äpfel gebissen. Um sein Leben und Werk geht es in der letzten großen Arbeit von Jochanan Trilse-Finkelstein. Der ostdeutsche Philosoph, Literatur- und Theaterwissenschaftler aus einem jüdischen, sozialdemokratischen Elternhaus starb am vergangen Mittwoch im Alter von 84 Jahren.
Er wurde, wie sein Protagonist Hacks, in Breslau geboren, dreieinhalb Jahre später als dieser, am 10. Oktober 1932. Seine Eltern, ein aus Polen stammender Arzt und eine Krankenschwester aus Galizien, emigrierten im Jahr darauf, nach Hitlers Machtantritt in Deutschland, nach Wien und 1938 - nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich - weiter nach Prag. Die Stadt an der Moldau sollte nicht das Ende ihrer Odyssee sein. Weiter ging es nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die tschechische Hauptsta...
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