Zuma geht ins Risiko

Südafrikas Präsident baut das Kabinett radikal gegen den Mehrheitswillen der eigenen Partei um

  • Christian Selz, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Angriff ist die beste Verteidigung. Dieses Motto scheint Südafrikas Präsident Jacob Zuma im Konflikt mit seiner eigenen Regierungsallianz zu beherzigen. Am Freitag gab der Staatschef die Neubesetzung von zehn Ministerien bekannt. Fünf Kabinettsmitglieder wurden versetzt, fünf weitere entlassen. Unter den Geschassten ist auch Finanzminister Pravin Gordhan, ein ausgesprochener Kritiker Zumas, der den Geschäften der Unternehmerfamilie Gupta im Weg stand. Letztere wiederum sind eng mit Zuma verbunden. Kritiker sprechen deshalb bereits länger von einer Unterwanderung des Staates, jetzt allerdings stellen sich auch führende Politiker aus dem regierenden African National Congress (ANC) gegen den Staats- und Parteipräsidenten.

Cyril Ramaphosa, Zumas Stellvertreter sowohl an der Partei- als auch an der Staatsspitze, nannte die Ministerentlassungen »unakzeptabel«. ANC-Generalsekretär Gwede Mantashe erklärte am Freitag, Zuma habe die ANC-Führung ...


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