Nur wenige Ditib-Imame dürfen noch in NRW-Gefängnisse

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen verweigert zahlreichen Ditib-Imamen den Zutritt zu muslimischen Häftlingen in den Gefängnissen, weil sie sich einem Sicherheitscheck durch den Verfassungsschutz verweigern. Im September habe das Justizministerium den Sicherheitscheck auch für Ditib-Geistliche angeordnet, »aber ein Großteil der Imame wirkt nicht mit«, sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Montag. Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) habe daraufhin festgelegt, dass Ditib-Imamen der Zutritt zu Justizvollzugsanstalten nur dann gewährt werde, wenn sie den Check durchlaufen haben. Im März 2017 seien dadurch nur noch zwölf Ditib-Imame für muslimische Häftlinge hinter Gittern betreuend tätig, vor gut zwei Jahren waren es noch 117. Imame von anderen Organisationen unterziehen sich dieser »erweiterten Überprüfung« durch den Verfassungsschutz schon seit Längerem, sagte der Ministeriumssprecher. Man habe für die Betreuung der Gefangenen nun verstärkt Imame freier muslimischer Gemeinden gewinnen können. Die Ditib-Imame werden von der türkischen Regierungsbehörde Diyanet entsandt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -