Allegorie auf einen radikalen Liberalismus
Pola Oloixarac spielt in ihrem Roman »Kryptozän« eine faszinierende Überwachungs-Dystopie durch
Die 1977 in Buenos Aires geborene Pola Oloixarac gilt derzeit als eine Art Wunderkind der argentinischen Literatur. Der renommierte Schriftsteller Ricardo Piglia bezeichnete ihre Bücher als »großes Ereignis einer neuen argentinischen Erzählkunst«. Vor acht Jahren löste ihr bisher noch nicht ins Deutsche, aber ins Französische, Spanische und Italienische übersetzter Roman »Teorias Salvajes« über linken Machismo im argentinischen Universitätsmilieu einen Skandal aus. Auch ihr zweiter Roman »Kryptozän«, der inzwischen auf Deutsch erschien, begeisterte viele internationale Kritiker, die Oloixarac zuweilen in einem Atemzug mit Thomas Pynchon und Vladimir Nabokov nennen.
Die Autorin, die auch regelmäßig für »New York Times« und BBC schreibt, schießt in Interviews gerne etwas undifferenziert und pauschal gegen die politische Linke. Das sollte Linke aber nicht daran hindern, ihren Roman zur Kenntnis zu nehmen. Die Lektüre von »Kryptozän« lohnt...
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