Wider den Stachel der Demütigung
Sächsische SPD-Ministerin will mehr Respekt für ostdeutsche Lebensleistungen - und einen »Gerechtigkeitsfonds«
Unter den Tisch im Büro der Ministerin hat Helga Förster eine Tasche voller Unterlagen gestellt: Briefe, Fotos, Akten. Es sind Zeugnisse der Geschichte ihrer Drogerie in Hirschfelde, des Aufbruchs in die Marktwirtschaft, der Mühen - und des Scheiterns; Belege ihres, wie sie sagt, »verlorenen Lebens«. Um zu erzählen, braucht sie die Akten dann doch nicht. Die 74-jährige Geschäftsfrau hat die Daten, die Wendepunkte, die Brüche im Kopf. Und sie hat es ja auch alles schon einmal aufgeschrieben für Petra Köpping, in deren Büro sie jetzt sitzt. Ein Brief von 26 Seiten an Sachsens SPD-Ministerin für Gleichstellung und Integration, angestoßen von deren »berechtigter Forderung einer kritischen Aufarbeitung der sogenannten Nachwendezeit«, wie Förster schrieb. Ein Gespräch darüber sei ihr ein »Herzensbedürfnis«.
Köpping erhält viele solcher Briefe, seit sie am Reformationstag 2016 in Leipzig eine Rede gehalten hat. Ihr Thema: Ostdeutschland....
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