Sei ein Mensch - zeichne auf, was ist!

Otto Griebels »Panoptikum seiner Zeit« in Dresden

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Hier wird ein Füllhorn kleinerer und größerer Blätter ausgeschüttet. Scharfkantig und rüde Zugespitztes neben nett und freundlich Gegebenem - bis hin zu einer sehr nackten Erotik.

Was hat der Mann nicht alles gezeichnet! Nichts Menschliches blieb ihm fremd. Exaktes Wahrnehmen und akkurates Aufzeichnen der Realität waren eins. »Verismus« oder »Neue Sachlichkeit« nannte man später, was mit Beginn der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts an Streben nach Genauigkeit im Künstlerischen um sich griff. Wie leicht übersieht man jedoch, dass gerade bei einem wie Otto Griebel der Impuls eines Mitgefühls alles bestimmte: Die dazu verurteilt waren, auf der Schattenseite der Gesellschaft zu leben, für die nahm er radikal Partei. Er war bereit, mit ihnen zu leiden und zu kämpfen. Und scheute sich nicht, dass auch mit dem Parteibuch der Kommunisten zu tun.

Aus Sicht des weitgehend vom modisch eingefärbten Zeitgeist beeinflussten Publikums von...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -