Von Düsseldorf nach London - der Beginn der Ostermärsche
Erinnerungen eines Aktivisten, der die ersten Friedensproteste rund um die christlichen Festtage in ihren Anfängen mitgestaltete
Es ist eine gute Tradition in Deutschland, dass sich zur Osterzeit, meist ab Karfreitag, überwiegend junge Leute zusammenfinden, um gegen Atombomben und Krieg zu demonstrieren. Ich war ein Aktivist gegen Aufrüstung und Atomwaffen, denn schon ab 1953 wurde das atomare Teufelszeug in Germany-West stationiert, deren Hauptdepot die US-Air Base Ramstein war. Entsprechende Simultanspiele - zumeist an der tschechischen Grenze - gehörten bereits bei der entstehenden Bundeswehr zum Ausbildungsprogramm.
Fünfzehn Jahre nach dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki organisierte ich mit Freunden und Gleichgesinnten zu Ostern Mahnwachen. Ich sehe mir meine alten Fotos an: Wir haben 1960 eine fast zehn Meter hohe Rakete aus Pappmaché vor einer Kriegsruine in der Innenstadt von Duisburg aufgestellt. Ein anderes Mal zogen wir mit einem Handwagen eine Raketenattrappe mit der Aufschrift »Die Gefahr wächst!« durch die Straßen. An den Sei...
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