Europas Weißwäscher
Bei der Geldwäsche illegalen russischen Kapitals hat sich gezeigt, wie effizient die Steueroasen in Großbritannien und auch Deutschland arbeiten
Es ist einer der Lieblingsslogans von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble: »Ein jeder kehre vor seiner Tür, und rein ist jedes Stadtquartier.« Dem damaligen griechischen Finanzminister Yannis Varoufakis schrieb er ihn 2015 ins Poesiealbum, um der Kritik aus Athen an der deutschen Austeritätspolitik den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und schon 2002 bekamen ihn die EU-Agrarminister zu hören, wegen der Ausweitung ihrer Subventionspolitik und der Unlust des seinerzeitigen Oppositionspolitikers, dass die Bundesrepublik deren Kosten mittragen sollte.
Zuletzt zeigte sich die universelle Anwendbarkeit schwäbischer Lebensweisheit erneut, als das Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) den Skandal unter dem Titel »russische Geldwaschmaschine« aufdeckte und kritisierte, Deutschland sei allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz nach wie vor einer der global wichtigsten Anlaufpunkte für Geldwäsche und Steuervermeidung. D...
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