Leser laufen zur Freundschaftsinsel
Ziel der nd-Frühjahrswanderung am 23. April ist das Café »Daily Coffee« in Potsdam
»Auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe«, sagte der Staudenzüchter und Gartenschriftsteller Karl Foerster (1874-1970). Im Vergleich mit dem rund 300 Hektar großen Schlosspark Sanssouci ist die Potsdamer Freundschaftsinsel mit ihren 6,5 Hektar nur eine kleine Grünanlage.
Das Café »Daily Coffee« auf der Freundschaftsinsel ist am 23. April das Ziel der nd-Leserwanderung. Gestartet wird von 8 bis 11 Uhr am Potsdamer Hauptbahnhof. Zur Auswahl stehen eine sieben Kilometer lange und eine 14 Kilometer lange Strecke durch das Naherholungsgebiet Ravensberger.
Die Freundschaftsinsel steht nicht im Zentrum des Interesses der Touristen aus aller Welt, die in Potsdam in Scharen am Hauptbahnhof ankommen und die auf dem Weg nach Sanssouci über die Lange Brücke laufen oder fahren - und dabei die Freundschaftsinsel oft relativ achtlos passieren. Doch es lohnt sich immer, diese Insel zu besuchen. Das hat mit einem anderen Satz zu tun, den Karl Foester als Motto für eine Gartengestaltung in seinem Sinne niederschrieb, den er als Buchtitel verwendete und von dem er sich leiten ließ. Der Satz lautet: »Es wird durchgeblüht.« Ein Garten sollte demnach so angelegt sein, dass im Laufe einer Saison möglichst zu jeder Zeit eine Blütenpracht zu bewundern ist.
Die Freundschaftsinsel entstand einst als Schwemmland an der Mündung der Nuthe in die Havel. Die Verschönerung dieser Insel hin zu einem Gartenkunstwerk begann in den 1930er Jahren. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde sie ab 1953 erneut angegangen - wieder auf Anregung von Karl Foerster. Geplant wurde die Anlage in verschiedenen Phasen durch die Gartenarchitekten Herrmann Mattern (1902-1971), Walter Funcke (1907-1987) und Herrmann Göritz (1902-1998). Eine Phase intensiven Ausbaus gab es in den Jahren 1972 und 1973 im Zusammenhang mit den X. Weltfest᠆spielen der Jugend und Studenten in Berlin. Zur Bundesgartenschau 2001 wurde das Flächendenkmal Freundschaftsinsel restauriert.
Damals lebte Foersters Tochter Marianne noch. Sie kümmerte sich um den ebenfalls sehenswerten Privatgarten ihres Vaters in Potsdam-Bornim, und sie ist aufgeführt in der Liste der Ehrenmitglieder des Vereins der Freunde der Freundschaftsinsel, in dem mehr als 100 Menschen mitwirken. Es war Karl Foerster, der schon früh die Idee eines Inselcafés hatte, wenn es auch nicht gleich realisiert werden konnte. Heute ist es bei den Gästen sehr beliebt. Geöffnet ist von April bis Oktober, im Moment täglich ab 11 Uhr, ab 1. Mai schon ab 10 Uhr.
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