Mehr Schwung für den Zerfall des Westbalkans

Russland aktiviert »Softpower« gegen NATO-Verstärkung mit Montenegro

  • Elke Windisch, Dubrovnik
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Vermüllte Strände, ein lausiger Service, Banden-Kriminalität und Infektionskrankheiten. Tiefschwarz porträtierte das russische Staatsfernsehen kürzlich das sonnensatte Montenegro. Der kleine Adriastaat ist nach der Türkei das beliebteste Urlaubsziel von Iwan Normalverbraucher. Der Grund: »demokratische« Preise, das gleiche Bekenntnis zum orthodoxen Christentum und eine gewisse Ähnlichkeit der Sprachen. Wohlhabende legten sich daher schon frühzeitig einen Zweitwohnsitz in Küstennähe zu, fürchten jetzt den Wertverlust ihrer Immobilie und schreiben in sozialen Medien tapfer gegen den Schmäh an.

Der Balkan bleibt eine unruhige Region. Ihre Neuordnung ist auch nach dem Ende Jugoslawiens noch lange nicht beendet. Zufall oder nicht: Moskau startete die Schlammschlacht kurz nachdem der US-Senat das Protokoll zum NATO-Beitritt Montenegros ratifiziert hatte. Schon auf dem NATO- Gipfel Ende Mai in Brüssel soll das »Land der schwarzen Berge« offizi...


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