PC
Lexikon der Bewegungssprache
Der und die PC brachen in den früheren 1990er Jahren gleich in doppelter Hinsicht über die Linke herein - als Abkürzung für »Personal Computer« sowie für »Political Correctness«. Und in beiderlei Hinsicht hatte es dieselbe nicht immer leicht mit dem oder der PC. Galt doch der Erste - nicht ganz so fälschlich, wie manche Nachgeborene mitunter zu glauben tendieren - als zu bekämpfende trojanische Kiste des Überwachungsstaats und die Zweite zunächst und zuvörderst als störende Messlatte für Kommunikation und Interaktion in der Revolution. Erst allmählich setzte sich die Meinung durch, dass der PC auch als Mittel und die PC durchaus auch als Zielhorizont jeglicher gesellschaftsverändernder Umtriebe einzusetzen sei. Seit etwa der Jahrtausendwende galt es dann als ewig gestrige Maschinenstürmerei, mikroelektronischen Kommunikations- und Produktionsapparaturen mit Skepsis zu begegnen. Gleichzeitig wurde die Haltung geächtet, gesellschaftliche Übel in Haupt- und Nebensächlichkeiten zu hierarchisieren: Wer PC in beiderlei Wortsinn als Schimpfwort gebrauchte, gehörte forthin nicht mehr zur Bewegung. Wieder zehn Jahre später ergaben sich indes gewisse Risse in der bis dahin umfassenden doppelten PC-isierung der außerparlamentarischen Linken. Spätestens die Piratenpartei machte deutlich, dass Virtuosität mit dem PC einem Eintreten für die PC auch entgegenstehen kann. Als Konsequenz daraus nennt die Linksbewegung die PC heute überwiegend »intersektionale Awareness« - und den PC in der Regel Mac. vs
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