Dialog mit einem Vorbild
Im Museum der bildenden Künste Leipzig begegnet Markus Lüpertz der Kunst von Max Klinger
Unter dem provozierenden Titel »Max Klinger/Markus Lüpertz. Zeitgenössische Kunst« zeigt das Leipziger Museum keine Ausstellung im klassischen Sinn. Vielmehr hat Lüpertz eine Inszenierung geschaffen, in der seine Arbeiten das Zwiegespräch mit Klinger suchen. Dabei betritt der Besucher zunächst selbst eine Bühne. In der beeindruckend großen Halle stehen oben auf der nächsten Galerie programmatisch mehrere Großskulpturen: »Achilles«, »Odysseus I« und »Malergenie«. Der Künstler stützt sich auf seine Palette wie auf einen Schild. In der Pose des antiken Feldherrn blickt er auf sein Werk, auf zu Zwergen geschrumpfte Modelle des Götterboten Merkur, auf Herakles und Mozart. Nicht weit davon macht sich Achill aus dem Staub. Er kehrt der Szenerie den Rücken und schreitet davon. Seine verletzte Ferse ist eine Anspielung auf den Kampf, den der als unverwundbar geltende Held im Trojanischen Krieg bereits verloren hat. Er zieht sich zurück aus eine...
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