Ein Wurm lieferte das Rezept
Forscher arbeiten an Klebstoff, der Herzoperationen erleichtern könnte - Material härtet im Licht aus
Am Anfang war der Wurm. Das Geschöpf namens »Phragmatopoma californica« ist wenige Zentimeter lang, lebt an der Küste Kaliforniens und lässt sich kaum blicken. Dafür arbeitet es fleißig: Das Tierchen baut Wohnröhren aus Muschelsplittern und Sandröhren, die es im Wasser mit einem selbstproduzierten Spezialkleber zusammenkittet. Diese »Wunderspucke« des Sandburgwurms ist es, die Forscher seit Jahren fasziniert. Die biologische Proteinmasse hat nämlich Eigenschaften, die chirurgische Eingriffe erleichtern könnten: Sie ist belastbar, wasserabweisend und ungiftig.
Vor rund zehn Jahren begann der US-Forscher Russell Stewart von der University of Utah, nach diesem Vorbild einen »Knochenkitt« zu entwickeln. Es gibt aber noch weitere Versuche, das Sekret zu imitieren. Ein Team von Wissenschaftlern, darunter die angehende Münchner Kinderkardiologin Nora Lang, entwickelte einen Gewebekleber, der unter anderem in der Herzchirurgie nützlich se...
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