Masse und Elite

Bildungsrauschen

Wie kaum ein anderes europäisches Land hat Frankreich sein Bildungskonzept mit der Idee der Grande Nation verknüpft - einer Idee, die die Gesellschaft zugleich eint und spaltet. Auf eurviews.eu zeichnet der Historiker Steffen Sammler diesen Widerspruch nach. Ausgangspunkt ist die militärische Niederlage Frankreichs 1870/71 gegen den norddeutschen Bund. Die Republikaner machten dafür einen bei der Mehrheit des Volkes bestehenden Mangel an »politischer und fachlicher Bildung« verantwortlich. Sie forderten deshalb ein »Recht auf Bildung für alle Kinder«, bestehend aus einer gebührenfreien Primarschule, in der »weltanschaulich neutrale Inhalte« unterrichtet werden sollten. Diese Forderung wurde in der III. Republik zwischen 1879 und 1886 umgesetzt. Fortan wurde der Besuch der Primarschule für alle Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren zur Pflicht. Zum Ende des 19. Jahrhunderts konnten leistungsstarke Schüler in die Oberstufe wechseln u...


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