Bildungssystem Frankreich

Bildungslexikon

  • tgn
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Das französische Bildungssystem unterscheidet sich vom deutschen in dreierlei Hinsicht. Zum einen geht das Verständnis von Schule über das einer »reinen Bildungsinstitution« hinaus. Ihr Auftrag ist der einer »Schule der Republik«, die entlang der Werte »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit« die »Einheit der Nation« vollzieht, basierend auf den vier Pfeilern: »gleiche Zugangschancen, keine Diskriminierung, Neutralität und Laizität«. Zum anderen gibt es keine Schul-, sondern eine Bildungspflicht. Vorgeschrieben ist also nicht der Besuch einer Schule wie in Deutschland. Leistungsnachweise können auch in Form von externen Prüfungen erbracht werden. Dadurch ist z.B. Heimunterricht möglich.

Der dritte Unterschied liegt in der gemeinsamen Beschulung der Kinder bis zur Mittleren Reife. Wer danach Abitur machen möchte, wechselt zum Lycée, das nach drei Jahren zum allgemeinen Zentralabitur (Baccalauréat) führt. Zudem kann auch das technische Abitur oder das Fachabitur (Baccalauréat professionnel) abgelegt werden. Zweijährige Ausbildungen bietet der berufsbildende Zweig des Lycée professionnel an. Sie enden mit dem Certificat d’aptitude professionnel oder Brevet d’études professionnelles.

Eingeschult wird mit sechs Jahren. Es folgt eine fünfjährige Grundschulzeit, in der die Kinder in den ersten drei Jahren Grundfertigkeiten vermittelt bekommen, die in den letzten zwei Jahren vertieft werden. Seit 1833 sind hierfür die Kommunen zuständig. Im Anschluss folgt der Wechsel zum Collège, das aus einer zweijährigen Beobachtungs- und einer zweijährigen Orientierungsstufe besteht und mit dem Abschluss einer Mittleren Reife (Brevet) endet.

Die Schulen sind Ganztagsschulen. Im Wesentlichen beruht das Bildungssystem, bis auf Einschreibegebühren an Universitäten, auf kostenfreien öffentlichen Einrichtungen, und in einem nennenswerten Umfang auf vor allem konfessionell ausgerichteten Privatschulen (Ècoles libres). tgn

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