Das Ende der Homoerotik
Im neuen Disney-Film gibt es einen Quoten-Schwulen. Mit Emanzipation und Gleichstellung hat das nichts zu tun
Eine schwule Figur in einem Disney-Film. Für viele ist es eine Sensation, für manche ein Ärgernis. Doch eigentlich ist es ein Pleonasmus, ein weißer Schimmel, denn neben Kindern sind Schwule die wohl wichtigste Zielgruppe für Disney. Das war schon so, als man schwule Männer noch »verzaubert« nannte. Die kitschigen Geschichten, die kunterbunten Farben, die süßlichen Melodien - all das fügt sich fabelhaft ein in die von Susan Sontag beschriebene schwule Camp-Ästhetik.
Nun gibt es zum ersten Mal eine dezidiert schwule Figur in einem Disney-Film: LeFou, der närrische Diener Gastons aus »Die Schöne und das Biest«, ist mit allen Merkmalen eines solchen schwulen Mannes ausgestattet, den man gemeinhin abwertend als »tuntig« bezeichnet: effeminiert, affektiert. Eine Mischung aus Rudolph Moshammer und Liberace. Und das im Jahr 2017. Die Regression wird als Fortschritt verkauft. Dabei hat gerade »Die Schöne und das Biest« - nicht nur durch J...
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