Viele Jobs nur befristet
Besonders Junge und Ausländer betroffen
Düsseldorf. Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Zahl der befristeten Arbeitsverhältnisse in Deutschland mehr als verdoppelt. Während 1996 etwa 1,3 Millionen Stellen befristet waren, stieg die Zahl bis 2015 auf rund 2,8 Millionen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, über die die in Düsseldorf erscheinende »Rheinische Post« (Freitag) berichtet. Während 7,6 Prozent der weiblichen Beschäftigten einen Arbeitsvertrag auf Zeit hätten, seien es bei den Männern nur 6,5 Prozent.
Junge Leute sind überproportional von Befristungen betroffen: Den Angaben nach hat jeder fünfte Berufstätige zwischen 15 und 24 Jahren einen befristeten Job. Bei den 25- bis 34-Jährigen seien es 13,1 Prozent. Ausländer hätten mit 13 Prozent etwa doppelt so häufig eine befristete Stelle wie Deutsche.
Jutta Krellmann, Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag für Arbeit und Mitbestimmung, kritisierte die Situation. »Befristete Arbeitsverträge wirken wie die Anti-Baby-Pille«, sagte sie der Zeitung. Zukunftsplanung bedürfe der Sicherheit eines unbefristeten Jobs. Unbefristete Arbeitsverhältnisse müssten die Regel sein. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.