Es lohnt sich, für Rot-Rot-Grün zu kämpfen

Schulzeffekt und Merkelmüdigkeit: Kommt der Politikwechsel?

  • Lesedauer: 2 Min.
"Es lohnt sich, für Rot-Rot-Grün zu kämpfen" [talk im transit #5]

Solidarische Flüchtlingspolitik? Europäische Union? Hartz IV? Kriegseinsätze? Es gibt viele Fragen zu Rot-Rot-Grün. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) und die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann sind sich einig: Solch eine Regierung schafft linke Spielräume. Es lohne sich, dafür zu kämpfen.

Sollte die LINKE im Bund mit Grünen und der SPD regieren? Ja, mit einem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz ist dies überhaupt erst möglich geworden, erklärt Ramelow. Noch vor einem halben Jahr wäre unter den alten SPD-Machtverhältnissen daran nicht zu denken gewesen.

So manch radikaler Linker erhofft sich von Rot-Rot-Grün allerdings wenig. Der Historiker und Aktivist Ralf Hoffrogge meint, dass der Glaube, dass unter einer solchen Koalition vieles besser würde, nur »Wunschdenken« sei. Schulz stehe »für das Gegenteil von einem sozialen Europa«. Er habe auf EU-Ebene alle »neoliberalen Schrecknisse mit autoritären Mitteln« durchgesetzt und stehe auch nicht für ein rot-rot-grünes Bündnis, wie im EU-Parlament zu beobachten gewesen sei.

Für den Autor Imran Ayata wäre es wichtig, wenn mit R2G ein gesellschaftspolitisches Projekt verbunden würde. Dafür müsste solch eine Koalition unter anderem die Frage diskutieren, wie neue Formen von Zusammenleben und Solidarität im Kontext der Globalisierung aussehen könnten. In Deutschland herrsche hier bisher ein starker nationalstaatlicher Fokus vor.

Auch Uekermann weiß, dass man in vier Jahren rot-rot-grüner Koalition keine Revolution machen und die Gesellschaft komplett umkrempeln könne. »Aber du kannst damit anfangen« und dafür kämpfen, gesellschaftliche Mehrheiten zu vergrößern. nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Video
- Anzeige -
- Anzeige -