Serie rechter Gewalt setzt sich fort
Kaum eine Nacht ohne rechte Attacken in der Hauptstadt. Wie erst jetzt bekannt wurde, gab es in der Nacht zum Mittwoch einen weiteren Brandanschlag auf ein Auto - diesmal in Kreuzberg. Bei dem angefackelten Mercedes-Bus wurden Hinweise auf Brandstiftung festgestellt, sagte ein Pressesprecher der Polizei dem »nd«. Demnach riefen Passanten die Polizei, die den Brand schnell löschen konnte. Vermutlich hat ein Aufkleber der Antifa auf der Heckscheibe das Fahrzeug zum Ziel des Anschlags gemacht.
In derselben Nacht gab es einen Anschlag auf eine Neuköllnerin, die in verschiedenen antirassistischen Initiativen aktiv ist (»nd« berichtete). Ihr Auto brannte vollständig aus. In beiden Fällen hat jetzt die Sondereinsatzgruppe »Rechtsextremistische Straftaten in Neukölln (RESIN)« des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.
Die Ermittlungsgruppe war nach einer Reihe von rechten Attacken gegründet worden. Die Serie zählt mittlerweile 45 Angriffe - darunter Brandanschläge auf Autos, ein linkes Café und Schmierereien, die Linke in ihrer Nachbarschaft bloßstellen sollen. »Die konstante Bedrohung schafft eine Mischung aus Unsicherheit und Wut bei den Betroffenen«, sagt Michael Müller von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin (MBR). »Im Moment geht es vor allem darum, sich zu unterstützen, nicht nachzulassen und füreinander da zu sein.«
Ebenfalls am Mittwochabend wurde ein Busfahrer in Alt-Treptow Opfer eines fremdenfeindlichen Übergriffs. Er sei an der Endhaltestelle Puschkinallee von einem Mann beleidigt und bespuckt worden. Auch hier ermittelt der Staatsschutz.
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