Ein Urgestein des WDR
Dieter Thoma gestorben
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) trauert um seinen langjährigen Hörfunk-Chefredakteur Dieter Thoma. Der Erfinder des »WDR-Mittagsmagazins« starb am Freitag im Alter von 90 Jahren in Köln, wie der Sender mitteilte. Intendant Tom Buhrow würdigte Thoma als ein »WDR-Urgestein im besten Sinne«. Er habe Generationen von Journalisten geprägt - »auch mich.« Als das Fernsehen in Deutschland populärer geworden sei und der Hörfunk angeblich vor dem Aus gestanden habe, sei Thoma ganz bewusst zum Radio gegangen, sagte der Intendant. »Mit seiner Liebe zur Sprache, seinem Mut, Neues auszuprobieren, und seiner Kunst, Politik unterhaltsam zu verkaufen, bleibt er uns ein Vorbild.«
Thoma wurde 1927 in Paderborn geboren, wuchs in Arnsberg auf und studierte Germanistik, Geschichte und Publizistik in Münster. Nach Stationen bei der »Aachener Volkszeitung« und beim »Kölner Stadt-Anzeiger«, wo er das Feuilleton aufbaute und später als Chefredakteur arbeitete, fungierte er ein Jahr lang als Europa-Korrespondent der Produktionsfirma »Windrose«, die für die gesamte Auslandsberichterstattung der ARD zulieferte.
1963 wechselte Thoma zum Hörfunk des WDR und übernahm dort die Leitung der Abteilung Aktuelles. 1965 ging das von ihm ins Leben gerufene und moderierte »WDR Mittagsmagazin« auf Sendung. Die täglich live ausgestrahlte Politsendung sei von anderen Sendern kopiert worden, hieß es.
Von 1978 bis zu seiner Pensionierung 1992 war Thoma Chefredakteur Hörfunk des WDR. Im Fernsehen moderierte er gemeinsam mit Alfred Biolek die Gesprächssendung »Kölner Treff«. Von 1988 bis 1993 leitete er den »Presseclub« im Ersten. epd/nd
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