Was mit Medien

  • Lesedauer: 2 Min.

»Es ist wahr daß der Gründer von New York nicht Kamel oder Camel sondern Stuyvesant heißt / Das ist wahr das ist wahr / Aber sonst aber sonst: Alles Lüge Alles Lüge« Rio Reiser schrieb diese Liedzeilen bereits 1986, als es den Begriff Lügenpresse zwar gab, aber das Internet noch nicht als Massenmedium existierte, sodass sich die Aufregung über die Lüge, also über die in Kenntnis der Wahrheit verbreitete Unwahrheit, in Grenzen hielt. Zehn Jahre später schrieb der Medienwissenschaftler Niklas Luhmann folgende zwei Sätze auf, von denen sich interessanterweise nur der erste im kollektiven Mediengedächtnis hält: »Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. Andererseits wissen wir so viel über die Massenmedien, dass wir diesen Quellen nicht trauen können.«

Dass ist der Stoff, aus dem Mediendebatten gemacht sind. Auf der diesjährigen Re:publica in Berlin wird wieder reichlich dazu Gelegenheit sein. Die nach eigenen Angaben größte Konferenz der digitalen Gesellschaft in Europa ruft bereits zum elften Mal Netz-Aktivisten, Blogger, Künstler, Geschäftsleute und Unternehmensvertreter nach Berlin. In den Vorträgen und Podiumsdiskussionen geht es um die Themen Web 2.0, Blogs, Social Media und Netzpolitik.

Das Motto der Re:publica 2017 lautet »Love out Loud!«. Die Konferenz richtet damit den Fokus auf Menschen, Organisationen und Projekte, die sich gegen Hass, Gewalt und Ungerechtigkeit einsetzen und somit wichtige gesellschaftliche Arbeit leisten.

Zeitgleich und in Kooperation mit Re:publica treffen sich vom 8. bis zum 10. Mai Fachleute aus Fernsehen und Film, Forschung und Politik mit der digitalen Wirtschaft bei der »Media Convention« und diskutieren mit ihnen u. a. über Trends im Medienmarkt und die Entwicklungen der Mediengesellschaft. jam Foto: imago/Martin Müller

Station Berlin, Luckenwalder Str. 4-6, Kreuzberg; www.re-publica.com

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.