Rechte Brüder nicht nur im Geiste

Robert D. Meyer über die wachsende Zusammenarbeit von Pegida und AfD

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Pegida steht vor einem Problem: Seit Monaten pilgern zu den rassistischen Aufmärschen immer weniger Menschen. Zuletzt lockte die völkisch-nationalistische Bewegung selten mehr als 2500 Teilnehmer an. Damit beweist der harte Kern der sächsischen Fremdenfeinde aus Elbflorenz zwar seit zweieinhalb Jahren Durchhaltevermögen, tritt bei seinen angeblich patriotischen Zielen zur Rettung des Abendlandes jedoch auf der Stelle.

Und so dachte sich Lutz Bachmann: Suche ich doch die enge Zusammenarbeit mit einer Gruppierung, die Pegida ideologisch ohnehin nahesteht und die ebenfalls mit einer nachlassenden medialen Aufmerksamkeit kämpft. Dass die AfD sich bisher zierte, war nur Fassade. Einige ihrer völkischen Vertreter waren schon früher als Gastredner in Dresden aufgetreten, was die Parteispitze aber nicht gerne sah. Deshalb gab es zeitweise auch ein Verbot solcher Kooperationen. Formal waren die Kundgebungen der zwei Gruppierungen auch jetzt getrennt, praktisch wird aber ein Votum des letzten sächsischen Parteitags umgesetzt, der die Schranken zwischen AfD und rassistischer Straßenbewegung restlos einreißen will. Damit wäre Pegida endgültig der Straßenarm der Rechtsaußenpartei.

Frauke Petry passt das nicht. Sie ist aus Imagegründen gegen die Zusammenarbeit. Doch darauf nimmt schon längst niemand mehr Rücksicht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -