Der Lehrplan kennt kein Pardon

Der Alltag von Pubertierenden ist stressig, Schulunterricht für die meisten 13- bis 15-Jährigen eher eine Nebensache. Auf diese pädagogische Herausforderung sind viele Schulen aber nach wie vor nicht genügend vorbereitet

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Fragt man Lehrer, dann bekommt man häufig zu hören, dass die mit der Pubertät einhergehenden Probleme sich in den vergangenen Jahren noch verschärft haben, und dies vor allem deshalb, weil die Pubertät früher beginne. Manche Heranwachsenden kämen schon am Ende der Grundschulzeit in die Pubertät. Konzentrierte sich früher die »Kernphase« der Pubertät auf ein, zwei Jahrgangsstufen, erstreckt sie sich jetzt vom Ende der 5. bis zu Beginn der 11. Klasse. Und: Ausreißer nach unten gibt es immer häufiger.

Die Wissenschaft bestätigt diese Beobachtung. In den letzten 150 Jahren ist das Pubertätsalter ständig gesunken, im 19. Jahrhundert bekamen Mädchen ihre erste Blutung zwischen dem 15. und dem 17. Lebensjahr, heute mit etwa zwölf. Auch die Jungen werden heute im Schnitt mit knapp 13 Jahren geschlechtsreif, wie der Sexualwissenschaftler Norbert Kluge von der Universität Landau 2006 in einer Studie feststellte.

»Chaos im Kopf« umschre...


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