Flaggschiff geentert
Hacker erpressen Disney
Hacker haben offenbar den US-Unterhaltungskonzern Disney angegriffen und Lösegeld für einen Film kurz vor dessen Kinostart verlangt. Das sagte Disney-Chef Bob Iger bei einem Treffen mit Mitarbeitern der Disney-Tochter ABC in New York, wie »The Hollywood Reporter« am Montag berichtete. Disney arbeite in dem Fall bereits mit der Bundespolizei FBI zusammen, berichtete die Zeitschrift auf ihrer Online-Seite. Unbekannt ist bislang, um welchen Film es sich handelt. Die Branchen-Seite »Deadline« berichtete ohne Angaben von Quellen, es handle sich um den neuen »Pirates of the Caribbean«-Film »Salazars Rache«. Er soll am 26. Mai in die Kinos kommen. Manche Drehbuchautoren spekulierten auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, es könne sich um den Animationsfilm »Cars 3« handeln, der im nächsten Monat auf den Leinwänden zu sehen sein soll. Die Hacker drohten laut »Hollywood Reporter«, zunächst fünf Minuten des erbeuteten Films zu veröffentlichen, dann weitere 20-minütige Ausschnitte. Sie verlangen demnach eine »riesige« Summe Lösegeld, zahlbar in der virtuellen Währung Bitcoin.
Zuletzt hatten Hacker den Internet-Streamingdienst Netflix attackiert und zehn Folgen der Serie »Orange is the New Black« Wochen vor ihrer Veröffentlichung ins Netz gestellt. Auch in diesem Fall ging ein Erpressungsversuch voraus. Experten gehen jedoch davon aus, dass die mutmaßlichen Erpresser ihren Einfluss im Fall Disney »überschätzen«, wie Autor Paul Tassi sagte, der unter anderem im Magazin »Forbes« über Technologiethemen schreibt. Wie bei den meisten Filmen werde auch der »Pirates«-Film schon vorab auf sogenannten Trackerseiten illegal gegen Geld gezeigt. AFP/nd
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