Vorsicht Hacker!

Was unsere Großeltern über die Anglizismen der Techniksprache gedacht hätten

  • Lesedauer: 2 Min.

Die digitale Technik hat den Sprachen dieser Welt viele neue Worte beschert. Auch das Deutsche ist um eine Vielzahl von Termini und Sprechweisen reicher geworden. Würden meine Großeltern heute noch leben, sie würden vermutlich ins Grübeln geraten, wenn sie in der Zeitung läsen, dass die Polizisten in Deutschland jetzt »flächendeckend hacken dürfen«. Meine Großeltern waren Landwirte und würden aus der jüngst in dieser Zeitung veröffentlichten Schlagzeile, aus der eben zitierter Halbsatz stammt, schlussfolgern, dass sie einen Polizisten für die Feldarbeit ordern können.

Die ebenfalls in dieser Woche über die Medien verbreitete Meldung, dass Hacker den US-Unterhaltungskonzern Disney angegriffen haben, hätte meine Großeltern wiederum Abstand von diesem Vorhaben nehmen lassen. Zu gefährlich wäre es gewesen, einen Knecht einzustellen, der mit der Hacke auf die harmlose Mickey Mouse oder den gütigen Donald Duck losgeht.

Wenn meine Großeltern aber von einer »Vorratsdatenspeicherung« läsen, wäre das wiederum Anlass für Verwirrung. Ihre Vorräte lagerten in Kellern, waren sicherlich mit Etiketten versehen, um Presskopf von Blutwurst unterscheiden zu können; keinesfalls wären meine Großeltern aber auf die Idee gekommen, die Einmachgläser in den Speicher (vulgo: Dachboden) zu verfrachten, weil es dort im Sommer zu heiß ist.

Apropos heiß: Was ein Hotspot ist, hätten meine Großeltern nicht einmal gewusst, wären sie des Englischen mächtig gewesen. jam

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