Unterhaching ist zurück in der Bundesliga

Volleyballklub teilt seine Lizenz mit Österreichern

  • Manuel Schwarz, Unterhaching
  • Lesedauer: 2 Min.

Durch eine in Deutschland einmalige Kooperation kehrt Ex-Pokalsieger TSV Unterhaching wieder in die Volleyball-Bundesliga zurück. Die Liga vergab am Mittwoch eine Wildcard für die neue Saison an den Zweitligaaufsteiger aus Bayern. Das Projekt sieht vor, dass sich der zehnmalige österreichische Meister Hypo Tirol Innsbruck aus der heimischen Liga zurückzieht und mit Hachings Lizenz unter dem Namen »Tirol AlpenVolleys Haching« in der Bundesliga antritt.

Ein Team aus zwei Spitzenvereinen, Heimspiele überwiegend in Tirol: Mit einem ambitionierten Dreijahresplan sind die Hachinger nach drei Jahren zurück auf der deutschen Volleyballbühne. Sie hatten sich 2014 nach dem Ausstieg des Hauptsponsors aus der Liga zurückziehen müssen. Durch den Einstieg der Innsbrucker um Manager Hannes Kronthaler gelingt jetzt eine Rückkehr. Weil vor allem die Kosten anfangs ausschließlich von Innsbruck getragen werden, wird die Stadt in Tirol auch Hauptstandort des Vereins sein.

Der Großteil der Heimspiele und möglichen Playoff-Partien sind in der Saison 2017/18 in Innsbruck geplant, nur drei Liga- sowie die Pokalspiele in der Hachinger Sporthalle. Auch das Training unter Coach Stefan Chrtiansky findet in Tirol statt. Ab dem zweiten Jahr sind gleich viele Spiele in der Innsbrucker Olympiahalle und in Haching geplant. »Das hat es noch nie gegeben«, sagte Kronthaler zu der Kooperation, der die anderen Bundesligisten mehrheitlich zugestimmt haben. Der Geschäftsführer der Bundesliga, Klaus-Peter Jung, sprach bei einer Pressekonferenz in Unterhaching am Mittwoch von einer großen Chance für die Bundesliga in diesem Projekt liegt. »Das ist Konkurrenz an der Spitze. Die Topklubs sind begeistert.«

Die AlpenVolleys wollen Friedrichshafen, Berlin und Co. schon bald angreifen. Als Ziele gab Manager Kronthaler aus, im ersten Jahr das Viertelfinale, im zweiten Jahr das Halbfinale und im dritten Jahr die Endspielserie um die Meisterschaft zu erreichen. »Irgendwann wollen wir ganz vorn mitspielen«, sagte er und sprach von der Vision, die beiden Erfolgsstandorte auch international zu etablieren. Erst einmal wolle sich das Team auf dem vierten oder fünften Platz »einpendeln«.

Innsbrucks Sportdirektor Stefan Chrtiansky kehrt als Cheftrainer an die Linie zurück. In seiner bisherigen Funktion wird er vom Geschäftsführer des TSV Unterhaching, Mihai Paduretu, unterstützt. »Wir sind froh, dass die Innsbrucker an uns gedacht haben«, sagte Paduretu. Ohne Kronthaler wäre das Budget von 1,1 Millionen Euro nicht zu stemmen gewesen. In drei Jahren soll der Betrag verdoppelt werden. dpa/nd

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