Zweifel sind wie Holzwürmer
Trump hat die NATO düpiert, nun fühlen sich viele Mitgliedsstaaten wieder mehr von der EU angezogen
Die NATO-Diplomaten hatten wahrlich alles versucht, um dem kleinen Gipfeltreffen der NATO-Staats- und Regierungschefs einen harmonischen Anschein zu geben. Man signalisierte den Willen, das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben zu verwirklichen und versprach mehr Einsatz im Anti-Terror-Kampf. Doch US-Präsident Donald Trump zerschlug alle Möglichkeiten, um den Zusammenhalt der westlichen Allianz in globalen Krisenzeiten zu stärken.
Was, so fragen sich Verantwortliche in den 28 Mitgliedsländern, ist der NATO-Vertrag überhaupt noch wert, wenn der Chef des wichtigsten Mitgliedslandes selbstgefällig etwas anderes verkündet, als seine Mitarbeiter zuvor ausgehandelt haben? Wie bindend sind Absprachen generell? Stimmt man bei Werten und Zielen überhaupt noch überein?
Die in den 28 Mitgliedsländern aufkommenden Zweifel sind wie Holzwürmer. Erst einmal im Gebälk braucht es radikale Maßnahmen, um den Verfall aufzuhalten. Doch ...
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