Mehrheit ist entsetzt

Hass im Netz

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Hass-Tiraden im Internet erreichen vor allem junge Leute - und lassen sie weniger kalt als früher. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Landesanstalt für Medien (LfM) NRW. Die Studie wurde an diesem Dienstag beim NRW-Medienforum in Köln vorgestellt. Demnach sind fast alle jungen Internetnutzer (94 Prozent der 14- bis 24-Jährigen) im Netz schon auf Hass-Kommentare gestoßen. Insgesamt haben zwei Drittel (67 Prozent) den Hass im Netz kennengelernt. Bei den mindestens 60-Jährigen ist es allerdings nicht einmal jeder Zweite (49 Prozent). Der Anteil der Menschen, die Hasskommentare schon einmal dem Betreiber des Internetportals gemeldet haben, stieg auf 22 Prozent (2016: 20).

Während nur ein Prozent der Befragten zugab, schon einmal selbst seinem Hass im Netz freien Lauf gelassen zu haben, zeigte sich immerhin fast jeder Fünfte empfänglich für solche Botschaften und äußerte Verständnis (19 Prozent). Bei den 25- bis 44-Jährigen waren es sogar 26 Prozent. Männer und Befragte aus Ostdeutschland sind den Meinungsforschern zufolge überdurchschnittlich mit »Hate Speech« ansprechbar. Doch die überwiegende Mehrheit, immerhin 79 Prozent der Internetnutzer, zeigt sich entsetzt. Gleichgültig ist das Phänomen immer weniger Menschen: Gab 2016 die Mehrheit (51 Prozent) an, Hasskommentare zu ignorieren, waren es in diesem Jahr nur noch 44 Prozent.

LfM-Direktor Tobias Schmid sagte auf dem Medienforum, die Zahlen zeigten die große Tragweite, die Hasskommentare im Netz mittlerweile ausmachten. Es gebe keine Alternative, als gegen die zunehmende Rücksichtslosigkeit anzukämpfen. dpa/nd

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