Werbung

London: Auto rast in Muslime - ein Toter

Zehn Verletzte nach Attacke nahe einer Moschee / Muslimrat: Täter offenbar von Islamhass motiviert / Corbyn will in Gotteshaus beten

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In London hat in der Nacht zum Montag ein Lieferwagen mehrere Menschen angefahren und dabei einen Mann getötet sowie zehn weitere Passanten verletzt. Die Polizei bestätigte die Festnahme des 48-jährigen Fahrers, der von Zeugen festgehalten worden sei. Anti-Terror-Ermittler übernahmen die Untersuchung des Vorfalls, der sich nahe einer Moschee im Stadtteil Finsbury Park ereignete. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

Nach Angaben des Britischen Rats der Muslime ereignete sich der Vorfall vor einem muslimischen Gemeinschaftshaus in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Finsbury Park. Aus seiner Sicht könnte es sich um einen gezielt gegen Muslime gerichteten Anschlag gehandelt haben. »Von den Augenzeugenberichten her scheint es, als wäre der Täter von Islamhass motiviert gewesen«, schrieb der Rat am frühen Montagmorgen auf Twitter.

Bei den Opfern des blutigen Zwischenfalls soll es sich nach übereinstimmenden Angaben vornehmlich um Muslime handeln, die nach dem Ende eines Gebets auf die Straße getreten waren. Unklar war zunächst, ob das Fahrzeug mit Absicht in die Menschenmenge gesteuert wurde. Mehrere Medien zitierten Augenzeugen, die dies bejahten.

Mohammed Kozbar, der Vorsitzende der Moschee, sagte der Boulevard-Zeitung »The Sun«: »Wer immer das getan hat, wollte Menschen verletzen. Das ist eine Terrorattacke.« Das Fahrzeug, das Passanten rammte, soll dem »Sun«-Bericht zufolge ein gemieteter weißer Lieferwagen sein. Ein solches Fahrzeug war auch auf diversen Bildern vom Ort des Geschehens zu sehen.

Unterdessen hat Oppositionsführer Jeremy Corbyn angekündigt, in dem Gotteshaus zu beten. Der Vorsitzende der Labour-Partei ist Wahlkreisabgeordneter des Londoner Stadtteils, in dem der Angriff passierte. »Ich bin schockiert von dieser entsetzlichen und grausamen Attacke (...). Meine Anteilnahme gilt der Familie und den Freunden des Mannes, der gestorben ist«, schrieb Corbyn. Er wolle die Moschee am Montag zusammen mit dem Vorsitzenden der Bezirksverwaltung besuchen.

Die Millionenstadt war erst kürzlich zum Schauplatz eines blutigen Terroranschlags geworden: Am 3. Juni hatten auf der London Bridge und am Borough Market drei Terroristen mindestens acht Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Die Täter wurden kurz darauf von Polizisten erschossen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -