Fröhliche Wasserbombenschlacht in ernster Angelegenheit
Einschränkungen des G20-Protestes in Hamburg: Linke machen die Blaue Zone nass / Aktion gegen »Abschaffung des Rechtsstaats«
Berlin. Mit einer fröhlichen Wasserbombenschlacht haben G20-Kritiker in Hamburg gegen den umstrittenen Gipfel der selbst ernannten Mächtigen und gegen die polizeilichen Einschränkungen demokratischer Kritik protestiert. Die etwa 200 Demonstranten wandten sich am Freitag mit der Aktion auf dem Neuen Pferdemarkt im Stadtteil St. Pauli vor allem gegen Maßnahmen der Behörden während des Treffens und gegen die sogenannte blaue Zone, in der während des Gipfels Demonstrationen verboten sind. »In Hamburg wurde der Rechtsstaat abgeschafft«, hieß es im Aufruf zu der Aktion. Per polizeilicher Allgemeinverfügung seien »große Teile Hamburgs zu demokratiefreiem Gebiet erklärt« worden.
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Die Aktion hatte augenzwinkernden Charakter, war aber doch auch auf eine ernst Sache bezogen. Die Kundgebungsteilnehmer, darunter viele Kinder, bewarfen sich mit Wasserbomben, bespritzten sich mit Wasserpistolen oder mit Sprühflaschen. Einige Demonstranten waren in Regenkleidung gekommen, andere im Bademantel. »Die Straßen versinken im Chaos, verschiedene Banden versuchen die Macht an sich zu reißen, die Lage ist außer Kontrolle«, hieß es vorher im Aufruf - »Mach dich bereit - wir fluten die Blaue Zone!« So sollten »Massen mobilisiert« und die »grandioseste Wasserschlacht« gestartet werden, »die Hamburg je gesehen hat«.
Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf. Die Organisatoren hatten mit etwa 500 Teilnehmern gerechnet. nd/Agenturen
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