Heißer Scheiß
Zu Besuch am Kaffeepuls des Planeten in Vietnam
»Und das hier ist die Scheiße«, sagt Thuy Uyen Bui wie selbstverständlich, als sie einen langförmigen, trocknen Klumpen Bohnen neben die Untertasse legt. Hellbraun, zusammengehalten durch das, was dieses Tierchen sonst noch so ausgeschieden hat. »An gute Kunden verschenken wir ein paar Klumpen, als Andenken an unser Produkt.« Bui nimmt das Stück wieder in die Hand und lächelt so herzlich, als würde sie teures Parfüm verkaufen. Aber das, was sie für einen der größten Schätze ihres Landes hält, ist ja viel kostbarer: Kaffeebohnen, die ein Wiesel gegessen, verdaut und wieder ausgeschieden hat. Es ist ein Verfeinerungsprozess, durch den der beste Kaffee Vietnams entstehen soll.
Die Note ist holzig, mild, matt, aber kräftig. Nach ein paar Schlucken Wieselkaffee wird noch der müdeste Mensch hellwach. Wäre auch schlimm, wenn nicht, denn eine Tasse kostet ein kleines Vermögen. Für die feine Mischung aus den Typen Arabica und Robusta legen...
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