Unten links
Früher hatten Parteien eine Mission, manche sogar eine historische. Heute erwartet man von ihnen eine Erzählung. Um die Spannung zu erhöhen, wird diese auch »Narrativ« genannt. Doch Parteien tun sich schon mit ihren Wahlprogrammen schwer. Erst recht mit Erzählungen - also Dichtungen, die an die Wirklichkeit anschließen, aber abweichen können. Die komische Erzählung ist ein Schwank. Das Wahlprogramm zwar irgendwie auch, aber wer im Schwanken der Partei die Komik sucht, braucht Fantasie. Möglichst so viel, um sich Martin Schulz mit einem roten Käppchen vorzustellen. Mit Schulz hat die SPD einen Märchenerzähler engagiert, der wenigstens sie selbst in Atem hält. Ihn kann man derzeit sogar in der Parteizentrale käuflich erwerben. Als Pappaufsteller, lebensgroß und »mit Rückenstütze für den Einsatz im Innenbereich«. Für 49,90 Euro ist Schulz ein Schnäppchen. Man kann ihm sogar ein rotes Käppchen aufsetzen. Dann schwankt er. Aber nur ganz leicht. uka
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.