Bessere Besoldung beschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam. Die rund 34 000 Beamten in Brandenburg bekommen deutlich mehr Geld. Der Landtag beschloss am Donnerstag mit großer Mehrheit ein Gesetz, wonach die Beamten in den nächsten vier Jahren neben der Tariferhöhung für die Angestellten eine Besoldungserhöhung von jeweils 0,5 Prozent bekommen. Zudem sollen 2000 Euro über vier Jahre verteilt als Einmalzahlung überwiesen werden. Weitere Sonderregelungen gibt es für viele Lehrer. Auch die Pensionäre werden profitieren. Der Landtag reagierte mit dem Beschluss auf Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. Danach war die Besoldung über zehn Jahre zu niedrig. Auch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte klagenden Beamten Recht gegeben.

Finanzminister Christian Görke (LINKE) sagte, es sei die größte Besoldungserhöhung seit Jahren. »Das ist das Maximum, das derzeit möglich war.« Das Land habe nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Beamten, sondern auch gegenüber dem Steuerzahler, erklärte Görke zu noch weitergehenden Forderungen aus den Gewerkschaften. Angesichts der Bestrebungen vieler Bundesländern, mit Gehaltserhöhungen um Nachwuchs zu buhlen, forderte Görke eine bundeseinheitliche Besoldung der Beamten.

In den Jahren 2017 und 2018 werden die Gehaltsaufbesserungen zusammen rund 230 Millionen Euro kosten. Zusätzliches Geld kostet die bereits jetzt zugesicherte Übernahme des nächsten Tarifabschlusses, ohne dass das Ergebnis feststeht. Laut Görke sollen die Ausgaben durch die höher als erwarteten Steuereinnahmen finanziert werden.

Der Abgeordnete René Wilke (LINKE) sagte, der Kompromiss sorge bei vielen für Unzufriedenheit. Dies gelte auch für den Steuerzahler. Für die mehr als 200 Millionen Euro hätte der Landtag etwa auch die komplette Beitragsfreiheit für die Kitas bezahlen können, rechnete Wilke vor. Allerdings sei der Kompromiss kein Akt der Großherzigkeit, sondern ein Stück Gerechtigkeit. Dass das Land jahrelang nicht verfassungskonform bezahlt habe, sei ein Unding.

Der CDU-Abgeordnete Steeven Bretz kritisierte, dass nur diejenigen, die Klage oder Widerspruch gegen ihre Besoldung eingelegt hatten, nun komplett eine Kompensation erhalten. Die Gewerkschaft der Polizei war bis zuletzt mit der jetzigen Regelung nicht einverstanden. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.