Ein verlässlicher Ausputzer
In 24 Jahren hat der mental beeinträchtigte Andreas Musil 17 olympische Medaillen gewonnen
»Wenn du am Anfang schon verurteilt wirst, ist es nicht einfach, an sich selbst zu glauben«, sagt Andreas Musil, wenn er an seine Kindheit zurückdenkt. Zusammen mit seiner Zwillingsschwester ist er in den 1970er und 80er Jahren in katholischen Kinderheimen in Wien und Umgebung aufgewachsen und streng erzogen worden. Und obwohl Andreas, der eine Lese- und Rechenschwäche hat, damals in der Schule gemobbt und schief angeschaut wurde, hat er zeit seines Lebens nicht aufgegeben.
Mit 15 ist der gebürtige Wiener in einem schlechten Zustand, wie er sagt, in das evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen nahe Linz gekommen, das Unterkünfte für Menschen im Alter, auf der Flucht und mit Beeinträchtigungen betreibt. Dort hat Andreas eine psychiatrische Therapie gemacht und eine Arbeit gefunden. »Das ist das Verdienst des Diakoniewerks, dass man gefördert wird, bis man selbstständig ist«, erzählt der 45-Jährige.
Seit zwei Jahren fährt Andre...
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