Experten: Erdogan gewann nur durch Betrug

Manipulationen beim Verfassungsreferendum in der Türkei ausschlaggebend für Ja zur Autokratie des Präsidenten

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Dass es beim Verfassungsreferendum in der Türkei im April Manipulationen gegeben hat, das gilt nach Ansicht vieler Beobachter als sicher. Aber wie hat sich der Betrug ausgewirkt? Forscher aus Wien haben das jetzt berechnet - und kommen zu einem klaren Ergebnis: »Da der Ausgang so knapp war, waren diese Abweichungen stark genug, um das Ergebnis umzudrehen: von einer Mehrheit für ‚Nein‘-Stimmen zu einer Mehrheit für ‚Ja’-Stimmen«, so wird Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna an der Meduni Wien im ORF zitiert. In ihrem wissenschaftlichen Papier heißt es: »The influence of these vote distortions were large enough to tip the overall balance from 'No' to a majority of 'Yes' votes.«

Was Klimek da betreibt, nennt sich Wahlforensik. Es habe »schwache, aber statistisch signifikante Abweichungen gegeben«, so der Experte mit Blick auf die 51,4 Prozent Ja-Stimmen für die Machtausweitung von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Schon Beobachter der OSZE hatten sich besorgt über mögliche Manipulationen vor Ort geäußert. Nun haben Klimek und Kollegen die unlängst veröffentlichten Referendumsdaten untersucht - und sind auf klare Hinweise für Betrug gestoßen. Diese seien zwar nicht so stark ausgeprägt gewesen wie bei den Untersuchungen von Wahlmanipulationen in Russland und Venezuela. Aber: »Sie waren groß genug, um das Referendum im Sinne Erdogans zu entscheiden«, so der ORF. Agenturen/nd

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