Schöner Abend mit Schnitzellappen
Nach der Volksbühne endet noch ein Königtum – Claus Peymanns Regentschaft am Berliner Ensemble endet nach 18 Jahren
Das Schönste am Tod sind die Überraschungen, die weit davor liegen. Sie nennen sich Leben. Vom Tod ist an diesem Abend oft die Rede. Naturgemäß, würde Thomas Bernhard sagen, der dichterische Gewährsmann von Claus Peymann. Denn es ist Schluss! »Der Abschied« hieß es Samstagabend im Berliner Ensemble. Am Schiffbauerdamm endeten achtzehn Jahre Peymann. Nach dem Castorf-Ausklang das zweite Aus für ein legendäres prinzipales Königtum. Tod? Nein. Sehr bezüglich beginnt alles mit Heiner Müller: »Arbeiten und nicht verzweifeln!«
An die hundert Mitwirkende. Über fünfzig Szenen. Die Welt ein Wimmelbild. Die Dramatik aller Zeiten machte Party und Potpourri. Handke traf Wilhelm Buschs unfromme Helene, Frischs Biedermann den Baal. Der Mensch laut oder im Kokon der Stille, bärbeißig oder gütig, verliebt oder verlassen, Elementarteilchen oder robuster Raumbesetzer. Paare. Wesen en passant und Knäuel. Achtzehn Spielzeiten im Schnelldurchlauf. Stü...
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