Elf Ägypter verließen Cottbus
Nach dem Tod einer ägyptischen Studentin infolge eines Verkehrsunfalls in Cottbus haben elf ägyptische Studierende ihren Wohnort nach Berlin verlegt. Das bestätigte Susett Tanneberger, stellvertretende Pressesprecherin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), dem «nd».
Am Donnerstag hatte die «Lausitzer Rundschau unter Berufung auf den BTU-Präsidenten berichtet, dass die jungen Ägypter damit einem Wunsch ihrer Heimatuniversität, der German University Cairo (GUC), nachgekommen seien.
Die Mitte April gestorbene 22-jährige Studentin gehörte zu dieser Gruppe von GUC-Studenten, die ein Teilstudium in Cottbus absolvierten. Wie die Sprecherin erklärte, seien die elf Studenten weiterhin an der BTU eingeschrieben und beendeten derzeit ihre Abschlussarbeiten. Insgesamt seien in Cottbus 44 Ägypter eingeschrieben. »Nach unserer Wahrnehmung haben sich die ägyptischen Studenten bei uns gut betreut gefühlt, wir bedauern, dass sie ihren Wohnsitz von Cottbus nach Berlin verlegt haben«, sagte Tanneberger.
Wie die »Lausitzer Rundschau« weiter berichtete, liege das technische Gutachten zu dem folgenschweren Unfall vom April bislang noch nicht vor. Auch die Ermittlungen zum Vorwurf der Volksverhetzung im Zusammenhang mit dem Vorfall seien noch nicht abgeschlossen.
Eine Zeugin hatte angegeben, dass die schwer verletzte Studentin nach dem Unfall von Beifahrern des Unfallautos rassistisch beleidigt worden sei. Es sollen Bemerkungen gefallen sein wie: »Ja, mir ist klar, dass es bei euch keine Straßen gibt, aber in Deutschland muss man eben auf die Straßen gucken« und »Verpisst euch doch einfach wieder in euer Land, dann werdet ihr auch nicht angefahren, scheiß Asylanten«. Ostern, in der Nacht zum Sonnabend um 0.27 Uhr, war die Studentin an einer Straßenbahnhaltestelle an der Stadthalle unvermittelt auf die Straße getreten. Ein Pkw, der vorbeisauste, hatte die 22-Jährige erfasst. Sie erlitt schwerste Verletzungen und starb vier Tage später im Carl-Thiem-Klinikum. mit epd
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