Wuppertal wochenlang ohne Bahnanschluss
Nordrhein-Westfalen: Vom 16. Juli bis 30. August wird die Großstadt an der Wupper keinen Zugverkehr haben
Wuppertal. Die 350 000-Einwohner-Stadt Wuppertal in Nordrhein-Westfalen wird in den Sommerferien wochenlang vom Schienennetz der Bahn abgeschnitten sein. Der Grund ist die Fertigstellung eines neuen Stellwerks. Über Ostern hatte die Bahn deshalb schon einmal den Zugverkehr von und nach Wuppertal eingestellt.
Mit dem Einsatz von mehr Personal, Bussen und Fahrten sollen diesmal die Auswirkungen für Pendler und andere Bahnkunden gemildert werden. Das teilten die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund VRR am Donnerstag mit. Die in NRW bislang beispiellose Unterbrechung des Schienenverkehrs soll vom 16. Juli bis 30. August dauern, wenn das neue Stellwerk in Betrieb geht.
In den Sommerferien sind nach Angaben von Bahn und Verkehrsverbund VRR etwa 90 Gelenkbusse mit 230 Fahrern im Einsatz. Etwa 30 000 Fahrten mit einer Gesamtlänge von mehr als einer Million Kilometer ersetzen den Schienenverkehr zwischen Wuppertal und Düsseldorf, Solingen und Velbert. Laut VRR entstehen zusätzliche Kosten von 5,8 Millionen Euro. Während der zurückliegenden Unterbrechung in den Osterferien waren die Ausgleichsmaßnahmen von den Kunden heftig kritisiert worden: Es gab zu wenig Busse, außerdem Verspätungen, Fahrer kannten die Strecken nicht, Ersatzhaltestellen waren schlecht ausgeschildert. »Wir haben erlebt, wie es nicht funktionieren kann«, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD). Daraufhin sei das Konzept überarbeitet worden.
Während des Bahnstopps sollen nun zwischen Wuppertal und Düsseldorf deutlich mehr Schnellbusse fahren. Auf zwei Linien soll alle 15 Minuten ein Bus starten. In den Osterferien fuhren sie nur im Halbstundentakt. Auch seien mehr Ansprechpartner vor Ort und die Schilder besser zu sehen, sagte der Bahnverantwortliche Christian Sasse. dpa/nd
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