Kuhhandel mit Katar

Die ersten 165 Holsteiner im Emirat eingetroffen

  • Lesedauer: 2 Min.

Dschidda. Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten halten den Druck auf das Emirat Katar aufrecht. In einer am Dienstag in den Medien veröffentlichten Erklärung kündigten die vier Länder an, ihre Maßnahmen gegen Katar beizubehalten und zu verfolgen, wie ernsthaft das Land den Kampf gegen den Terrorismus nehme. Zuvor hatten Katar und die USA ein Anti-Terror-Abkommen unterzeichnet und angekündigt, gemeinsam mehr zu tun, um die Geldquellen von Terrorgruppen aufzuspüren.

Katar hat unterdessen die ersten von insgesamt 4000 Kühen eingeflogen, mit denen das Emirat in der Krise am Golf seine eigene Milchproduktion ausbauen will. Die 165 Holstein-Kühe seien von einem Händler in Budapest nach Katar geliefert worden, stammten aber ursprünglich aus Deutschland, sagte ein Sprecher der Firma Baladna am Mittwoch gegenüber dpa. Ein Video des Unternehmens zeigte, wie die Tiere am Vorabend auf Lastwagen vom Flughafen in Doha zu der Farm nördlich der katarischen Hauptstadt transportiert wurden.

Mit dem Ausbau der Milchproduktion reagiert Katar auf die Blockade, der Nachbarländer. Aus Protest gegen die angebliche Unterstützung Katars für Terrororganisationen hatten sie auch den Handel mit dem Emirat eingestellt. Der größte Anteil der Milchprodukte des kleinen, aber reichen Wüstenstaates kam bis dahin aus Saudi-Arabien. Derzeit werden sie vor allem mit Waren aus der Türkei ersetzt.

Auf der Farm in der Wüste lässt Baladna seit mehreren Wochen klimatisierte Kuhställe für 4000 Kühe bauen. Die nächsten Tiere sollten in den kommenden Tagen eintreffen, sagte der Baladna-Sprecher weiter. Außer aus Deutschland werden sie auch aus Australien und den USA geliefert. Der Vizepräsident von Baladna, Ramis al-Chajat, hatte im Juni erklärt, Katar wolle sich innerhalb von neun Monaten autark mit Milchprodukten versorgen. Schon jetzt werben Händler in Doha für einheimische Waren: »Ja zu katarischen Produkten«, steht an den Türen vieler Geschäfte in der Hauptstadt. dpa/nd

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