C’est la vie, das Leben geht weiter
Wie Günter Pappenheim ins KZ Buchenwald kam und wie er die Hölle auf dem Ettersberg überlebte
Der 14. Juli 1943 ist ein strahlender Sommertag. Günter Pappenheim schleicht sich in die Schleiferei von Schmalkalden. Die Freunde, aus dem eroberten Frankreich nach Deutschland verschleppte Zwangsarbeiter, sind nicht überrascht. Der deutsche Lehrling hat schon mehrfach bei ihnen vorbeigeschaut. Diesmal haben sie ihn eingeladen, um mit ihm gemeinsam heimlich ihren Nationalfeiertag zu begehen, den »Sturm« auf die Bastille am 14. Juli 1789.
Von seinem Vater Ludwig Pappenheim kennt Günter die »Marseillaise«, die französische Nationalhymne. Kaum hat der Junge die ersten Töne auf seiner Ziehharmonika angeschlagen, stimmen die Freunde ein: »Allons enfants de la Patrie,/ Le jour de gloire est arrive!« Auf, Kinder des Vaterlands, der Tag des Ruhms ist gekommen! Der Gesang schwillt an. Je inbrünstiger die französischen Freunde singen, desto leidenschaftlicher greift Günter in die Tasten. »Das war unvorsichtig«, erinnert er sich im »nd«-Ges...
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