Azubi-Gehälter gehen weit auseinander
Düsseldorf. Das Gehalt eines Auszubildenden hängt laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung von Branche und Wohnort ab und variiert teils stark. Die größten regionalen Unterschiede gibt es im Kfz-Handwerk im dritten Ausbildungsjahr, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Stiftung am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Während in Baden-Württemberg ein Auszubildender 929 Euro im Monat verdiene, liege sein Gehalt in Brandenburg bei 630 Euro. Im Bauhauptgewerbe liegen die Unterschiede zwischen Ost und West den Angaben zufolge bei 280 Euro, im Hotel- und Gaststättengewerbe bei 270 Euro, im Einzelhandel bei 205 Euro und in der Textilindustrie bei 188 Euro. Insgesamt zeigen die Ausbildungsvergütungen laut WSI-Forscher Thorsten Schulten »ähnliche Differenzierungen wie die Tariflöhne«. Das WSI wies darauf hin, dass für Ausbildungsvergütungen der Mindestlohn nicht gelte. Deswegen forderten gewerkschaftliche und politische Jugendverbände eine Mindestvergütung, die sich am BAföG-Höchstsatz von 735 Euro orientiert. Ver.di-Bundesjugendsekretär Simon Habermaaß bezeichnete die Vergütungen in einigen Branchen als »deutlich zu gering«. Die Mindestvergütung müsse sich an der relativen Armutsgrenze orientieren. epd/nd
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