Staatsbedienstete in Thailand verurteilt
Bangkok. Ein Gericht in Thailand hat zahlreiche Staatsbedienstete wegen Menschenhandels verurteilt, darunter einen hochrangigen Armeegeneral. Bei dem spektakulären Prozess gegen mehr als hundert Angeklagte ergingen am Mittwoch in Bangkok Urteile wegen Mordes und Erpressung. Thailands Justiz ermittelte seit zwei Jahren gegen zahlreiche Staatsbedienstete wegen Verstrickungen in den brutalen Menschenhandel mit Flüchtlingen aus Bangladesch und der muslimischen Rohingya-Minderheit. Kriminelle Banden in Thailand schlugen lange Kapital aus dem Leid der Flüchtlinge und Staatsbedienstete verdienten mit. Die Militärregierung geht seit Mai 2015 hart gegen Schlepperbanden vor, die Menschen aus Myanmar und Bangladesch nach Malaysia schmuggeln. Dabei stießen die Ermittler im Süden des Landes auf ein breites Netzwerk aus Militärangehörigen und Behördenvertretern, die die Menschenhändler deckten. Damals wurden Massengräber und geheime Flüchtlingslager an der thailändisch-malaysischen Grenze gefunden. Die Ermittlungen brachten zutage, dass Migranten in Käfigen festgehalten wurden und nur gegen Lösegeld wieder freikamen. »Wir gehen davon aus, dass noch weitere Täter da draußen sind«, sagte eine Menschenrechtlerin. AFP/nd
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