Hamburger Zoll findet 3,8 Tonnen Kokain
Drogen haben Verkaufswert von 800 Millionen Euro
Hamburg. Der Hamburger Zoll hat Rekordfunde von insgesamt 3,8 Tonnen Kokain präsentiert. Das Rauschgift aus Südamerika hat laut Behörden einen Straßenverkaufswert von etwa 800 Millionen Euro. Es sollte noch im Laufe des Donnerstags an einem geheimen Ort verbrannt werden, so ein Sprecher der Generalzolldirektion Hamburg. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zeigten die Beamten das Rauschgift am Donnerstag in einer Bundeswehrkaserne: Die in buntes Plastik eingeschweißten Kokainpäckchen lagen in hohen Stapeln auf Holzpaletten. Schwer bewaffnete Spezialkräfte bewachten das Rauschgift während der Pressekonferenz.
Das Kokain, das einen Reinheitsgehalt von 85 bis 90 Prozent habe, war im Hamburger Hafen bei drei Aktionen im Frühjahr beschlagnahmt worden - bei zwei Funden handelte es sich um Rekordwerte. Ende März wurden 1,45 Tonnen Kokain in drei Seecontainern aus Paraguay entdeckt. Mitte April fanden die Fahnder ebenfalls in Seecontainern aus Paraguay weitere rund 1,6 Tonnen Kokain. Im Mai folgte ein Fund von 788 Kilogramm Kokain in einem Seecontainer aus Uruguay.
Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, sagte: »Wir haben dem Markt einen Schlag versetzen können.« Er sprach vom »größten Aufgriff, den wir in Deutschland gehabt haben. Die Menge allein zeigt uns, dass das Angebot an Kokain zunimmt.« Das Kokain sollte nach Belgien gebracht werden, hieß es. Auf die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den Funden gebe, sagte der Präsident der Generalzolldirektion, Uwe Schröder, es gebe einen zeitlichen Zusammenhang und Parallelen. Der Leiter des Zollkriminalamtes, Norbert Drude, erklärte, zu den Tätern gebe es bislang keine Erkenntnisse.
Einen Fund von mehreren Tonnen Kokain gleichzeitig haben Fahnder in Deutschland noch nicht gemacht. Im April hatte die Polizei in Leverkusen 384 Kilo Kokain in der Bananenreiferei eines Großhändlers sichergestellt. Die 26 Bananenkisten aus Ecuador sollen vom Hamburger Hafen mit einem Lastwagen nach Leverkusen gebracht worden sein. Auf 1,2 Tonnen, waren Hamburger Beamte im April 2010 gestoßen - in einem Container aus Paraguay. 2002 hatte Hessens Polizei 1,25 Tonnen Kokain beschlagnahmt. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!