Duisburgs OB hofft auf Loveparade-Prozess

SPD-Politiker Link: Katastrohe vom 24. Juli 2010 hat Großveranstaltungen in Deutschland verändert

  • Lesedauer: 2 Min.

Duisburg. Die Loveparade-Katastrophe vor sieben Jahren hat nach Ansicht des Duisburger Oberbürgermeisters Sören Link (SPD) Großveranstaltungen in Deutschland verändert. Der Umgang mit Sicherheitskonzepten werde seitdem überall in Deutschland differenzierter und sensibler gehandhabt, sagte Link zum siebten Jahrestag der Katastrophe am Montag dem Radiosender WDR 5.

Am 24. Juli 2010 war es bei der Loveparade in Duisburg zu einer Massenpanik im Zugangstunnel gekommen. 21 Menschen starben, mehr als 650 wurden verletzt.

Zum Positiven verändert, sagte Link, hätten sich in Duisburg auch die Diskussionskultur innerhalb der Stadtverwaltung und die Transparenz bei Entscheidungsverläufen, seitdem der ehemalige Oberbürgermeister Adolph Sauerland (SPD) im Jahr 2012 abgewählt wurde. »Damals ist ja nicht nur die eigentliche Katastrophe, die Tragödie der Loveparade, passiert, sondern vor allen Dingen auch dieses unselige, unwürdige Verhalten der damaligen Stadtspitze, des damaligen Oberbürgermeisters«, so Link.

Von dem Loveparade-Strafverfahren, das am 8. Dezember beginnt, erhofft sich der SPD-Politiker, dass viele Betroffene das Kapitel »Loveparade« ein stückweit abschließen können. »Das ist wichtig für die Angehörigen, für viele Betroffene, aber auch für viele Mitarbeiter der Stadt Duisburg.« Link betonte, er hoffe, dass bei dem Prozess die Schuldfrage geklärt werden könne, schränkte aber ein: »Das bleibt im Moment dahingestellt, ob das am Ende wirklich möglich ist.«

Das Designer-Outlet-Center, das auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entstehen soll, auf dem 2010 die Loveparade stattfand, nannte Link eine »Chance für unsere Stadt«. Das Vorhaben ist in Duisburg umstritten. Kritiker befürchten, dass es dem Einzelhandel in der Innenstadt schaden würde. Link begrüßte, dass die Duisburger am 24. September in einem Bürgerentscheid über das Outlet-Center abstimmen können. Die Loveparade-Gedenkstätte am Unglücksort sei aber in keiner Weise davon betroffen, betonte der OB. »Die ist natürlich festgeschrieben und bleibt auf jeden Fall erhalten.« Zum siebten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe sollte am Montagnachmittag eine öffentliche Gedenkfeier am Ort des Geschehens stattfinden. epd/nd

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