Biermann macht Politik

Musicus Germanicus

  • Lesedauer: 2 Min.

Unter dem Motto »Demokratie feiern - Demokratisch wählen« geht der Liedermacher Wolf Biermann auf Wahlkampftour. Zusammen mit seiner Frau Pamela und dem »Zentralquartett« gibt der 80-jährige Berufsopportunist bis zur Bundestagswahl am 24. September neun Konzerte. Angesichts von totalitären Tendenzen wolle Biermann dazu aufrufen, nur wirklich demokratische Politiker zu wählen, teilten die Organisatoren am Mittwoch mit.

Wen Biermann als Hauptfeind der Demokratie betrachtet, das teilt er seit Jahren jedem mit, der ihm ein Forum bietet: alle, die den Kapitalismus von links kritisieren. Die Bundestagsfraktion der Linkspartei bezeichnete er etwa im November 2014 bei einem Auftritt im Reichstag als »elenden Rest dessen, was zum Glück überwunden wurde«. Dass Biermann bei seiner Tour die sich als demokratisch tarnende neoliberale Wirtschaftsdiktatur geißeln oder den staatlich unterstützten Rechtsterrorismus anprangern wird, ist daher nicht zu erwarten. Die Kampagne seiwaehlerisch startet am 27. August in Erfurt und endet am 23. September in Magdeburg. Weitere Stationen sind Cottbus, Mainz, Hamburg, Stuttgart, Köln, Rostock und Berlin.

Biermann ist der bekannteste DDR-Dissident. Seine Ausbürgerung 1976 löste in Ost und West massive Proteste aus. Er wolle sich jetzt besonders an die junge Generation wenden, nachdem er und das »Zentralquartett« jahrzehntelang die Verachtung demokratischer Grundwerte in einer Diktatur erlebt hätten, hieß es. Ziel sei, eine hohe Wahlbeteiligung zu fördern. cba/dpa

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.