Kein Hakenkreuz. Kein Zeigefinger?
Die Bayreuther Festspiele begannen mit Barrie Koskys Neuinszenierung von Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«
Er werde keine toten Juden auf der Bühne zeigen und keine Hakenkreuze, hatte Regisseur Barrie Kosky versprochen. Er werde seinem Publikum in Bayreuth also nicht vorführen, was es von sich und von seinem Idol Wagner, von dessen Wirkungsgeschichte im Speziellen und der deutschen Geschichte im Allgemeinen, zu halten habe. Nicht den belehrenden Zeigefinger hatte Kosky in Aussicht gestellt, sondern die, wenn auch abgründige, Komödie. Seine jüdische Herkunft freilich hat der Regisseur in Bayreuth - und hier mit historischem Hintersinn - genauso unverkrampft zur Sprache gebracht, wie er es auch sonst macht.
Schon zum Vorspiel und im ersten Akt liefert er denn auch prompt, nämlich eine Folge der Soap »Bei Wagners daheim«. Das hatte Stefan Herheim 2008 am selben Ort auch schon in seiner »Parsifal«-Inszenierung getan. Für Koskys Version hat Bühnenbildnerin Rebecca Ringst sich mit einem Wahnfried-Nachbau ausgetobt und Kostümbildner Klaus Bru...
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